Gohlis in Geschichte und Gegenwart
Herausgegeben vom Bürgerverein Gohlis
Redaktion, Recherche und Textbearbeitung: Ursula Hein und Matthias Judt
Technische Umsetzung für das Internet: Andreas Reichelt (Reichelt Kommunikationsberatung Büro für Markenkommunikation, Werbung und Design) und Peter Niemann (Bürgerverein Gohlis)
Gohlis in Geschichte und Gegenwart – Eine notwendige Vorbemerkung
Gohlis in Geschichte und Gegenwart – Eine notwendige Vorbemerkung
Am 12. August 2017 beging Gohlis den 700. Jahrestag seiner ersten – heute bekannten – urkundlichen Erwähnung. Aus Anlass des Jahrestages wurde nicht nur ein Fest mit mehreren Tausend Besuchern gefeiert. Nach der großen Arbeit des Gohliser Lehrers Willy Ebert, „Gohlis. Aus der Geschichte eines Leipziger Vorortes“ von 1926 ist es das zweite umfassende Buch zur Geschichte dieses Leipziger Stadtteils.1
Seit 2015 hatten sich Interessierte zusammengefunden, um die unterschiedlichen Facetten der Gohliser Geschichte zu beleuchten. Sie orientierten sich vor allem an ihrer individuellen Interessenlage, so dass deshalb nicht alle Bereiche der Gohliser Geschichte Berücksichtigung finden würden.
Das 2017 in zwei Auflagen erschienene Buch musste also unvollkommen bleiben. An dieser Stelle setzt nun das hier präsentierte Projekt einer internetgestützten und über das Internet zugänglichen Präsentation „Gohlis in Geschichte und Gegenwart“ an: Ein Teil der Lücken des gedruckten Buches soll gefüllt werden – jetzt schon mit dem „Aufschlag“ der ersten Texte für das Onlinebuch und in der Zukunft ergänzt durch weitere Texte und Abbildungen. Neben den bisherigen Autoren und Autorinnen ist die Publikation offen für alle Interessierten.
Von den 700 Jahren Gohlis, die im Buch angesprochen wurden, waren es vor allem die letzten 100 bis 150 Jahre, die die Aufmerksamkeit der Autorinnen und Autoren gefunden hatten. Dabei fällt jedoch Folgendes auf: Das 19. bis 21. Jahrhundert wurde vor allem unter dem Gesichtspunkt der Baugeschichte und der (eher Technik-) Geschichte einzelner Unternehmen abgehandelt. Die politische Problematisierung gerade dieses Zeitraums wurde indes vermieden: Es kostete Mühe, Ereignisse wie den 17. Juni 1953, die Friedliche Revolution von 1989/90 und andere markante Wendepunkte – auch der Gohliser Geschichte – überhaupt in das Werk hineinzubringen.
Auf Grund dieser Beobachtung sollen in der elektronischen Publikation ausführlichere und neue Texte zu diesen Themenbereichen erscheinen. Die Internetausgabe wendet sich zudem stärker in der Druckausgabe wenig oder gar nicht beleuchteten Themen zu: Das Schicksal jüdischer Unternehmen im Nationalsozialismus und die Deportation deutscher Familien jüdischen Glaubens werden beleuchtet. Beides ist in der Druckausgabe zu kurz gekommen. Es geht aber ebenso um die Beschreibung des Alltags im Nachkriegs-Gohlis, sowohl unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges als auch in der DDR und in der Bundesrepublik.
„Gohlis in Geschichte und Gegenwart“ unterscheidet sich zudem von „700 Jahren Gohlis“ durch einen weiteren Umstand. Eine Reihe von Autorinnen und Autoren des gedruckten Buches hatte schon bei der Erstellung des Manuskripts signalisiert, das Internetprojekt an sich und eine Mitarbeit bei ihm abzulehnen.
Für die elektronische Publikation wurden deshalb völlig neue Texte verfasst, Themenbereich aus der Druckausgabe neu bearbeitet, freigegebene Texte von den eigenen oder von anderen Autoren als Ersatz geschaffen. Auch daran zeigt sich, dass die Internetpublikation work in progress, eine Arbeit im Entstehen, bleibt und bleiben wird.
In den Diskussionen des Jahres 2017 um beide Publikationen spielten Befürchtungen immer eine Rolle, ob beide Publikationsformen zueinander in Konkurrenz treten könnten. Es war lange das Ziel, mit der elektronischen Version eine Publikation zu schaffen, die das internet-affine Publikum anspricht, gleichsam Werbung für die Druckausgabe ist und diese ergänzt, sie aber nicht ersetzt. Wegen der genannten Umstände wird die Internetausgabe nunmehr alles sein: Ergänzung, Werbung und teilweiser Ersatz für die Druckausgabe, deren dritte, korrigierte Auflage aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht mehr zustande gekommen ist. Umso wichtiger wird das virtuelle Geschichtsbuch „Gohlis in Geschichte und Gegenwart“.
Die Internetpublikation wurde ermöglicht durch die großzügige Förderung seitens der Stadt Leipzig, die das Projekt mit der Bereitstellung finanzieller Mittel unterstützte. Viele Menschen, im Bürgerverein Gohlis, in der Leipziger Kommunalpolitik und in der Stadtverwaltung, haben dazu beigetragen, die Entscheidungsträger in unserer Stadt von der Idee eines „Onlinelexikons“ zu überzeugen. Autoren und Herausgeber sind ihnen zu großem Dank verpflichtet.
Ursula Hein/Matthias Judt
1 Bürgerverein Gohlis (Hg.), 700 Jahre Gohlis. 1317 – 2017. Ein Gohliser Geschichtsbuch, Beucha/ Markleeberg 2017
Gohlis - ein Stadtteilportrait
von Wolfgang Leyn
Wissenswertes über Gohlis
1317 wurde das kleine Dorf Gohlis im Norden Leipzigs, zwischen Möckern und Eutritzsch gelegen, erstmals urkundlich erwähnt. Im 18. Jahrhundert entwickelte es sich zum beliebten Sommerquartier für wohlhabende Leipziger. 1890 wurde der Ort nach Leipzig eingemeindet. Damals hatte er bereits 19.000 Einwohner. Industriebetriebe entstanden. Die Bleichert-Werke waren um 1900 Weltmarktführer bei Drahtseilbahnen. Im 2. Weltkrieg blieb Gohlis weitgehend von Bomben verschont. Nach 1990 wurden infolge der Privatisierung durch die Treuhand alle Industriebetriebe liquidiert. 1992 zog die russische Armee aus ihren Kasernen in Gohlis und Möckern ab.
Gohlis ist heute eine beliebte Wohngegend. Von 2010 bis 2019 wuchs die Bevölkerung von 38.000 auf 45.000 Menschen. In Gohlis-Süd und -Mitte sind die Einwohner jünger als der Leipziger Durchschnitt, nicht so in Gohlis-Nord. Knapp 6 % der Bewohner sind Migranten. Gemessen an der Bevölkerungsdichte kommt Gohlis-Mitte hinter Neustadt-Neuschönefeld auf Platz 2 unter den Leipziger Stadtteilen.
Typisch für Gohlis ist die Vielgestaltigkeit der Wohngebäude: Villen, Siedlungshäuser und Eigenheime, Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit, Quartiere des sozialen Wohnungsbaus der 20er- und 30er-Jahre, DDR-Neubauten, nach 1990 zu Wohnzwecken umgebaute Fabrikhallen und Kasernen. Rund 10 % Eigentumswohnungen stehen über 85 % Mietwohnungen gegenüber. Sie sind meist größer als der Durchschnitt in Leipzig, aber auch teurer. Betreutes Wohnen bieten fünf Seniorenresidenzen an.
Gohlis ist ein grüner Stadtteil. Parks und baumbestandene Stadtplätze, dazu die 14 Kleingartenanlagen, der Friedhof sowie Brachflächen nehmen gut ein Viertel der Fläche ein. Im Nordosten grenzt die Wohnbebauung an den Arthur-Bretschneider-Park, im Südwesten ans Rosental. Wichtig für die Lebensqualität, aber auch für Mikroklima und Biodiversität sind auch die Alleen sowie die Gärten vor oder hinter den Wohnhäusern. Im öffentlichen Raum werden viele Bäume gepflanzt, auf Privatgrundstücken leider immer wieder gesunde alte Bäume gefällt.
Für eine gute Verkehrsanbindung sorgen die Straßenbahnlinien 4, 10, 11 und 12, die Buslinien 80, 85 und 90 sowie zwei S-Bahnlinien, die S 1 von Leipzig-Stötteritz nach Leipzig-Grünau und die S 3 von Oschatz nach Halle-Trotha. Durch Gohlis führt die Bundesstraße 6. Seit den 90er-Jahren wurden zahlreiche Radwege sowie Radstreifen angelegt. Die vielen privaten Pkws führen zu Umweltproblemen, Staus und zugeparkten Straßen.
Alle wichtigen Supermarkt-Ketten haben Filialen in Gohlis, es gibt einige traditionsreiche Fachgeschäfte, zwei Wochenmärkte und mehrere Spätverkaufsstellen. Restaurants bieten die Auswahl zwischen gutbürgerlich-deutscher Küche, italienischer, französischer, griechischer, kroatischer oder aber asiatischer, d.h. vietnamesischer, chinesischer, japanischer bzw. afghanischer Küche. Es gibt vier Eisdielen. Im Sommer laden schattige Biergärten zum Verweilen ein. Als bekannteste Lokalität gilt die Gosenschenke, in der seit 1984 wieder Gose gezapft wird, jenes obergärige Weizenbier, das um 1900 Leipzigs Nummer 1 unter den Bieren war.
Ein Viertel der rund 20 Kindertagesstätten wurde seit 2019 neu eröffnet. Gohlis verfügt über sechs Grundschulen, vier Oberschulen, ein Gymnasium und eine Förderschule. Dazu kommen zwei Musik- und drei Tanzschulen. Angeboten werden Kurse für Karate und Taekwondo. Vielfältige Trainingsmöglichkeiten bestehen bei Motor Gohlis-Nord am „Stadion des Friedens“. Es gibt mehrere Fußball- und Tennisplätze, zwei Schwimmhallen, außerdem Fitness-Studios sowie reizvolle Joggingstrecken und Wanderwege.
Der Stadtteil ist reich an Baudenkmalen vom Spätbarock bis hin zum Neuen Bauen. Als architektonisches Kleinod gilt das Gohliser Schlösschen, erbaut 1756 im Rokokostil als Sommerpalais eines Leipziger Kaufmanns und seiner Frau. Dessen Garten ist der letzte noch erhaltene barocke Bürgergarten der Stadt. Kulturhistorisch interessant ist das kleine Bauernhaus, in dem Schiller 1785 die „Ode an die Freude“ dichtete. Unter den vier Kirchen in Gohlis ragt die 1932 geweihte Versöhnungskirche als bedeutender Kirchenbau der klassischen Moderne in Deutschland heraus.
Das Kulturleben im Stadtteil wird getragen vom soziokulturellen Zentrum Budde-Haus, dem Gohliser Schlösschen, dem Schillerhaus, von der Musikschule Neue Musik, dem Mediencampus der Sparkasse, der Stadtteilbibliothek, aber auch von Kirchen, Vereinen, zwei Kunstgalerien und einer Buchhandlung. In Gohlis bestehen Gemeinden mehrerer christlicher Konfessionen – evangelisch-lutherisch, freikirchlich, katholisch. Gemeinsam mit dem Bürgerverein laden sie alteingesessene Gohliser und Migranten zum wöchentlichen Treffen ins „Nordcafé“. Die Ahmadiyya-Gemeinde plant den Bau einer Moschee.
1. Gohlis von den Anfängen bis heute – Beiträge zur Ortsgeschichte
Archäologische Funde aus Gohlis
von Ursula Hein Das Dorf Gohlis lag nicht im Blickfeld der Archäologen. Erst nach Eingemeindung und Ausbau zu einem beliebten Stadtteil mit neuen Siedlungs- und...
Der Dorfanger – der alte Ortskern von Gohlis
von Ursula Hein Der Haupt- und spätere Menckestraße 1317 erstmals urkundlich erwähnt, dürfte das Dorf Gohlis eine deutlich ältere slawische Gründung mit dem Namen Goluz...
Gohlis in Kriegszeiten
von Ursula Hein Das kleine Dorf Gohlis lag vor den Toren der großen befestigten Stadt Leipzig, die immer wieder zum Schauplatz kriegerischer Ereignisse wurde. So konnte...
Der 17. Juni 1953 bei der SAG Bleichert und seine Folgen
von Matthias Judt (1) Der 17. Juni 1953 steht als Datum für den einzigen gewaltsamen Aufstand gegen das SED-Regime, der aus Streiks in 560 Städten und Gemeinden überall...
19. Juni 1953: Tod eines Volkspolizisten
von Matthias Judt Am 19. Juni 1953 erlag um 2:12 Uhr Erich Kunze seinen schweren Kopfverletzungen, die ihm wenige Stunden zuvor, am späten Abend des 18. Juni, durch die...
Der Militärbezirk III der NVA am Viertelsweg
von Matthias Judt Der Begriff „Militärbezirk“ (MB) verleitet dazu, ihn territorial mit den Bezirken in der DDR gleichzusetzen. Tatsächlich bestand das Land seit 1952...
Familienalltag in den 1950er Jahren: Anschreiben lassen und Baden in der Zinkbadewanne
von Matthias Judt Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden in Deutschland Lebensmittel rationiert. Diese Lebensmittelrationierung sollte im Gebiet der späteren DDR noch bis...
Gohlis 1989: Von Flugblättern und Friedensgebeten
von Matthias Judt (1) In der Nacht vom 11. zum 12. Januar 1989 wurden in Gohlis zwei Personen festgenommen, die Flugblätter in Briefkästen gesteckt hatten. Ein...
2. Baugeschichte, Architektur und Denkmalpflege
Kurze Baugeschichte des heutigen Gohlis
von Matthias Judt Am 31. Dezember 2018 leben in Gohlis 45.092 Menschen. Das Bau- und Sanierungsgeschehen in diesem Stadtteil zeigt, dass die Einwohnerzahl weiter steigt...
Kasernen in Gohlis
von Matthias Judt Leipzig hat eine lange Tradition als Standort des Militärs, und gerade in Möckern (ab 1875) und Gohlis (ab 1883) entstanden große Kasernengelände, die...
3. Genossenschaftliches Bauen
Bauverein/Baugenossenschaft zur Beschaffung preiswert(h)er Wohnungen – AWG „Alfred Frank“ – Baugenossenschaft Leipzig eG
vom Matthias Judt Am 31. Januar 1898 versammelten sich 17 Personen, um die Voraussetzungen für die Gründung des „Bauvereins zur Beschaffung preiswerther Wohnungen“ zu...
Beamtenbaugenossenschaft – GEWOBA – AWG „Paul Kloß“ – VLW
von Matthias Judt Am 5. Juli 2017 konnte die Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft (VLW) ihr 95jähriges Bestehen begehen. (1) Als „Baugenossenschaft für die...
Wohnen in Gohlis
von Matthias Judt Aufbau ... Die Gohliser Ortsteile Nord, Süd und Mitte repräsentieren in ihre jeweilgen Wohnungsbeständen unterschiedliche Epochen des Wohnungsbaus in...
Wohnen in den Neubauten an der Max-Liebermann-Straße in den 1960er Jahren
von Matthias Judt Im Jahre 2015 erzählte die ehemalige Korrektorin und Revisorin der Leipziger Volkszeitung, Gertraud Dörschel, wie sich ihr Wohnumfeld zwischen...
4. Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur
4.1 Verkehr
Mobilität und Verkehr in Gohlis heute
von Matthias Reichmuth Die Beschäftigung mit Verkehrsthemen hat im Gohlis nach 1990 schon Tradition: So konnte die Arbeitsgruppe „Umwelt, Verkehr und Ordnung (UVO)“ des...
Straßenbahnen in Gohlis
von Matthias Judt Die Straßenbahnen stellen für Leipzig (und auch für Gohlis) noch heute das wichtigste Beförderungsmittel im öffentlichen Personennahverkehr dar. Sie...
Eisenbahnen in Gohlis
von Matthias Judt Der Blick auf die Jahreszahlen, die die Eröffnung der Eisenbahnlinien in Gohlis markieren, zeigt, wie nur kurz nach der Eröffnung der ersten deutschen...
4.2 Handel und Gewerbe
Die „Alte Apotheke“ in Gohlis
von Ursula Hein Seit der Mitte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerschaft von Gohlis geradezu sprunghaft an. Deshalb forderte der Gohliser...
Das Käsehaus
von Ursula Hein Wenn man die Breitenfelder Straße in Gohlis aufwärts fährt, sieht man kurz vor der Eisenbahnbrücke auf der linken Seite, eine Kuh. Hier befindet sich...
4.3 Handwerk und Industrie
Motorradseitenwagen aus Gohlis: Die Firma Stoye Fahrzeugbau
von Matthias Judt Die Geschichte der Motorisierung der Privathaushalte in Deutschland verlief über mehrere Etappen. Sie begann mit Krafträdern, seien es Mofas, Mopeds...
Adolf Bleichert & Co
von Matthias Judt Die Bleichert-Werke scheinen langsam in Vergessenheit zu geraten, zumal ihre Geschichte als größtes Industrieunternehmen in Gohlis bereits 1993...
SAG „Bleichert“
von Matthias Judt Unmittelbare Folge der Besetzung der ostdeutschen Länder durch die Rote Armee waren sogenannte Trophäenaktionen und eine Welle von Demontagen. Das...
Felsche – Goldeck – Leipziger Süßwarenbetrieb – ORSTA-Hydraulik
von Matthias Judt Die Fabrik für Kakao- und Schokoladenherstellung W. Felsche in der Menckestraße trug eigentlich einen irreführenden Namen. Namenspatron Wilhelm...
VEB Schwermaschinenbau Verlade- und Transportanlagen Leipzig (VTA)
von Matthias Judt Am 1. Januar 1954 wurde die SAG „Bleichert“ (1) wieder in deutschen Besitz übernommen und firmierte für kurze Zeit als VEB Bleichert...
Jüdische Unternehmer in Gohlis/Möckern: Simon Reich und seine Haar-Zurichterei
von Reinhard Böhm, Text bearbeitet durch Matthias Judt In der heutigen Bothestraße (der früheren Johann-Georg-Straße) befinden sich unter der Hausnummern 3 und 5 ein...
5. Kirchengeschichte
Jüdisches Leben in Gohlis
von Steffen Held Bis in die 1870er Jahre lebten in Gohlis nur wenige Juden. Erst in den 1880er Jahren und vor allem nach der Eingemeindung nach Leipzig 1890 stieg ihre...
Die Friedenskirche in Gohlis – Die älteste erhaltene Leipziger Kirche im neogotischen Stil
von Annekatrin Merrem und Agnes Niemann Der ehemalige Leipziger Vorort Gohlis war mit seinen Rokokoschlösschen im 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsort und...
6. Geistiges Leben in Gohlis
6.1. Kunst, Kultur, Wissenschaft, Bildung, Schulen
Anton Kippenberg, Leipziger Verleger und Gohliser Bürger
In der Richterstraße 27 steht heute ein Neubau. Kein Schild kündet davon, dass hier die Kippenberg-Villa stand, das Zentrum der Goetheverehrung in Leipzig. Die...
Auf Schillers Spuren – Von Mannheim nach Gohlis
von Ursula Hein Wär hätte das gedacht 2005 und 2009 bei der Eröffnung der Ausstellung zum 250. Geburts- und zum 200. Todestag Friedrich Schillers unter der...
Der Schillerhain – ein vergessener Name in Gohlis
von Ursula Hein Am 17. April 1905 und am 9.Mai 2005 war die kleine parkähnliche Fläche am nördlichen Rosental zwischen Platner-, Stallbaum- und Weinligstraße Schauplatz...
Schillerspaziergang Anno 2016
von Ursula Hein Nachdem Robert Blum 1841 das echte Schillerhäuschen entdeckt hatte, gründete er mit Gleichgesinnten den Leipziger Schillerverein und bei den großen...
Das Verlegerehepaar Kippenberg
von Ursula Hein Kippenberg, Katharina geb. Catharina von Düring (1876 Hamburg - † 1947 in Frankfurt am Main) Catharina von Düring wurde am 1. Juni 1876, als fünfte...
6.2. Schulleben
Die Schule auf dem Anger
von Ursula Hein Zu einem Dorf gehören nach unseren Vorstellungen die Kirche mit Pfarrer und Küster und die Schule mit dem Lehrer. In einem Städtchen oder Stadtteil...
Die Büttnersche Höhere Töchter-Schule – ein Dorf auf dem Weg zum bürgerlichen Wohnort
von Ursula Hein Gohlis, das kleine Dorf vor den Toren Leipzigs, beherbergte um 1800 in 45 Häusern eine Einwohnerschaft von gerade einmal 450 Leuten, während Leipzig...
„Hunger hatten wir immer“
von Matthias Judt „Im Herbst 1945 begann auch wieder der Schulunterricht“, berichtete 2015 der in Gohlis geborene Ingenieur Gerhard Eckart in einem von der Leipziger...
6.3. Bekannt Gohliserinnen und Gohliser
Joseph Roth in Leipzig
von Elisabeth Guhr Am 2. September 2019 jährt sich zum 125. Mal der Geburtstag von Joseph Roth (1894 - 1939). Joseph Roth hielt sich während seiner Besuche in Leipzig...
7. Geographie und Natur
Lebendige Luppe
von Maria Vitzthum Projekt Lebendige Luppe: Die Vielfalt des Auwalds bewahren Leipzigs Geschichte ist eng mit der Geschichte der großen Gewässer der Region verbunden:...
8. Menschen in Gohlis
Adolf Bleichert
von Matthias Judt Adolf Bleichert (voller Name: Hermann Adolf Bleichert) (1845 *Buch b. Bitterfeld (1) – +1901 Davos/Schweiz) Der Unternehmer Adolf Bleichert wurde am...
Johann Gottlieb Böhme
von Matthias Judt Johann Gottlieb Böhme (*1717 Wurzen – +1780 Gohlis bei Leipzig) Der Historiker Böhme wurde am 20. März 1717 in Wurzen geboren. Er studierte von 1736...
M. Alf Brumme
von Matthias Judt M. Alf Brumme (voller Name Max Alfred Brumme) (1891 Leipzig – 1967 Braunschweig) Der Maler und Bildhauer Brumme wurde am 19. Februar 1891 als Sohn...
Alfons David
von Matthias Judt Alfons David 1866 Speyer – 1954 Pasadena (USA) Der spätere Reichsgerichtsrat Alfons David wurde am 13. Juni 1866 in Speyer/Pfalz geboren. Nach Ablegen...
Peter Gläser
von Matthias Judt Peter „Cäsar“ Gläser 1949 Leipzig – 2008 Leipzig Der Musiker Gläser wurde am 7. Januar 1949 in Leipzig geboren. (1) Als Kind erhielt er...
Hans Kroch
von Matthias Judt Hans Kroch (voller Name Hans Meyer Zvi Kroch) 1887 Leipzig – 1970 Tel Aviv (Israel) Der Bankier und Investor Kroch wurde am 3. Juni 1887 als Deutscher...
Christian „Kuno“ Kunert
von Matthias Judt Christian „Kuno“ Kunert 1952 Leipzig Der Musiker Kunert wurde am 20. Mai 1952 in Gohlis geboren. Von 1961 bis 1965 war er Mitglied des Thomanerchores...
Max Le Blanc
von Matthias Judt Max Le Blanc (voller Name Max Julius Louis Le Blanc) 1865 Barten (heute Barciarny/Polen) – 1943 Leipzig Der Chemiker Le Blanc wurde am 26. Mai 1865 in...
Kurt Lisso
von Matthias Judt Kurt Lisso (voller Name Ernst Kurt Lisso) 1892 Großbadegast – 1945 Leipzig Der spätere Stadtkämmerer und stellvertretende Bürgermeister der Stadt...
Max Schwimmer
von Matthias Judt Max Schwimmer (voller Name Robert Richard Max Schwimmer) 1895 Leipzig – 1960 Leipzig Der Zeichner und Graphiker Schwimmer wurde am 9. Dezember 1895...
Max Sichel
von Matthias Judt Max Sichel 1896 Grünsfeld (Baden) – 1942 Auschwitz (1) Der Textilgroßhändler Max Sichel wurde am 6. oder 7. Dezember 1896 im badischen Grünsfeld...
Die Entwicklung der Gohliser Einwohnerzahl – Vom kleinen Dorf zu einem vitalen Stadtteil Leipzigs
von Matthias Judt Gohlis galt noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als ein kleines verträumtes Dorf. 1785 wurden hier etwa 450 Einwohner gezählt, 578 im...
Die Leipziger Konsumgenossenschaft in Gohlis
von Matthias Judt Die Konsumgenossenschaften in Deutschland waren einst eine Macht. In der DDR gehörten ihnen Millionen von Menschen an. (1) Konsummarken in ein kleines...
Gebr. Schneider Gießformenfabrik in der Hallischen Straße
von Matthias Judt 1904 entstand in Gohlis ein in seiner Zeit völlig neuartiges Unternehmen. Gegründet wurde es von den vier Brüdern Artur, Otto, Rudolf und Richard...
Kinos in Gohlis
von Matthias Judt In Gohlis wurden zwischen 1909 und 1982 insgesamt fünf Filmtheater betrieben. Während das „Union-Theater“ (U.T.) in der Lindenthaler Straße 30 und das...
Der Bürgerverein Gohlis – von den Anfängen bis zum Herbst 2014
von Irmgard Grunder und Gerd Klenk Die Gründung des Bürgervereins im Jahre 1992 Kurz nach der Wende schossen in fast allen Stadtteilen von Leipzig Bürgervereine aus dem...
Stolpersteine in Gohlis
von Andreas Praße Seit 2006 erinnern in Leipzig so genannte Stolpersteine an verschiedenen Orten an ehemalige Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt, die aus ethnischen,...
Ein Gohliser? Der Kindermörder in der Nachbarschaft
von Matthias Judt Werner Julius Eduard Catel wurde am 27. Juni 1894 in Mannheim geboren. Er besuchte Gymnasien in Leipzig, Köln und Halle (Saale) und studierte Medizin...
9. Gohlis heute
Bürgerengagement
von Michael Wagner Initiative Weltoffenes Gohlis (WoG): Die Initiative WoG entstand am 6. Oktober 2014 auf Anregung von Angehörigen der Initiative Dialoge für Gohlis....
10. Anhang
Fotogalerie Gohlis 1947-1957