von Matthias Reichmuth

Die Gohliser Baustellen entwickeln sich weiter. Interessant zu sehen sind v. a. die ehemaligen Bleichertwerke, das Ensemble wird noch um einige Neubauten ergänzt. Von den Bahnsteigen des S-Bahnhofes Gohlis hat man den besten Überblick.

Im westlichen Gohlis-Mitte ist die größte Baustelle vermutlich der ehemalige Militärverwaltungsbau am Viertelsweg – wobei dieser einzige Plattenbau im Quartier Siebengrün noch klein erscheint, wenn wir auf dem Viertelsweg noch ein Stückchen weiter über die Olbrichtstraße hinweg auf die Gemarkung Möckern blicken, wo auf dem Gelände der ehemaligen Heeresbäckerei imposante Gebäude entweder renoviert oder neu errichtet werden.
Gemessen am Umfeld wirkt auch ein Gebäude recht eindrucksvoll, das am Schillerweg 12 eher im Verborgenen entstanden ist. Hier hat sich ein privater Bauherr vielleicht von den Formen des Mediencampus am Poetenweg inspirieren lassen und kann dort sicherlich noch in diesem Jahr einziehen (falls die seit einiger Zeit stockenden Arbeiten zu Ende geführt werden). Auf dem Grundstück befand sich zuvor das Atelier des Malers Werner Tübke, in dem die Vorarbeiten für das große Bauernkriegspanorama entstanden.

Weitere Baustellen zeichnen sich bisher eher in Form von beräumten Baufeldern oder Baugruben ab, insbesondere in Gohlis Nord: Während der Komplex an der Max-Liebermann-Straße, der 92 Wohnungen, eine Sparkasse und weiteres Gewerbe umfasst, fast fertig und teilweise bereits bezogen ist, haben im nördlichen Anschluss an das Gelände Bauarbeiten an der Bremer Straße für 65 weitere Wohnungen eines anderen Investors begonnen. Auf der anderen Seite der Krochsiedlung versteckt sich entlang der Maria-Grollmuß-Straße noch ein Baufeld hinter dem Lärmschutzwall längs der Landsberger Straße, für das 60 Wohnungen in moderner Fertigbauweise („serieller Wohnungsbau“) angekündigt wurden – das Gelände stellt den Nordteil des ehemaligen Militärsportplatzes dar, der seit 1990 nicht mehr genutzt wurde.