1992 musste der Bürgerverein eine frühe Niederlage erfahren, als trotz intensiven Protestes des Vereins und der Gohliser Bürger:innen, die sogar für den Erhalt Geld gesammelt hatten, an der Ecke Poetenweg und Gohliser Straße die Bäume gefällt und Bauzäune aufgestellt worden. Ein erster Rückschlag im Kampf um den Erhalt grüner Flecken und frei zugänglichen öffentlichen Raum im Stadtteil, welche in den Augen des Vereins gerade für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen ein notwendiger Ruhepunkt darstellte.

Stadtplatz
Mit dem Stadtplatz für Gohlis sollte 1999 der etwa drei Hektor große Bereich zu beiden der Lindenthaler Straße südlich der Georg-Schumann-Straße und um die Lüder- sowie Kanauerstraße bot sich den Gohliser:innen ein recht trostloses, von Brachflächen und Baulücken geprägtes Bild. Dies wollte die Stadtverwaltung mit einem speziellen städtebaulichen Wettbewerb abändern. Da man davon ausging, dass durch die zurückgehende Wohnungsnachfrage zu keiner vollständigen baulichen Komplettierung des Quartiers kommen würde, sollte der Platz dazu dienen, das Areal attraktiver zu machen. Dabei sollte ein Stadtplatz am Schnittpunkt Lindenthaler Straße und Eisenacher Straße entstehen. Aufgrund der weiterhin zurückgehenden Wohnungsnachfrage sollte untersucht werden, in welchem Umfang Einfamilienhäuser in dem Areal als Alternative zum Wohnen am Stadtrand etabliert werden könnten. Die Verringerung der städtebaulichen Dichte wurde zu dem Zeitpunkt als Novum und echte Marktlücke angepriesen. Anfang bereiteten fünf Arbeitsgruppen aus Planer:innen, Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen sowie Studierende der HTWK Entwürfe vor. Diese wurde dann in einem Gutachterverfahren bestehend aus Mieter:innen, berufenen Bürger:innen, Haus und Grund sowie Vertreter:innen des Bürgervereins beurteilt. Am 07. Juli 2003 führte die AG Stadtteilentwicklung des Bürgervereins ein Bürgerforum zu den nun konkreten Planungen durch. 10 Jahre nachdem der Planungsprozess begonnen hatte, wurde dieser Termin als unerlässlich angesehen. Realisiert wurde am Ende entsprechend den Plänen eines Landschaftsarchitektenbüros, das an einem 1999 durchgeführten Gutachterverfahren teilgenommen hatte. Der Platz in seiner heute bekannten Form sollte Aufenthaltsfläche für Menschen aller Altersgruppen sein, wobei eine Ausstattung mit Kinderspielgeräten explizit verzichtet wurde. Auch der schlechte Schutz vor Sonneneinstrahlung aufgrund des Mangels an Grün sowie die grau versiegelte Schotterfläche lassen bis heute Zweifel an dieser Intention entstehen. Mit der Fertigstellung im Dezember 2003 wurde dann ein Flecken im Stadtteil realisiert, der bis heute von den Gohliser:innen nie als Aufenthaltsort wahrgenommen wurde. Am 8. Dezember 2003 wurde der Platz dann offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Dennoch hielt auch danach die Kritik an, dass der Platz keine richtige Funktion hätte, Spielmöglichkeiten für Kindern dringend notwendig wären und es eigentlich keinen Anlass gäbe, den Platz zu nutzen, wenn er in der Form weiter bestehen würde.

Rabenplatz
Am 10. Januar 2000 wurde dem Bürgerverein im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung der AG Umwelt, Verkehr und Ordnung mit dem Grünflächenamt und dem Amt für Stadtentwicklung und Wohnungsbauförderung die Pläne für die öffentliche Grünfläche Breitenfelder Straße 48 vorgestellt. Geplant war eine naturnahe, ganztätig frei zugängliche Grünfläche. Aufgrund seiner „Sackgassen“-Situtation sollte der Bereich kein klassischer Spielplatz werden aber dennoch ein Raum, in dem sich Kinder aufhalten und Natur erleben sollten. Geplanter Start der Umgestaltung war Mai 2000. Anfang April 2000 traf sich der Bürgerverein erneut mit Vertreter:innen des Amtes, der beauftragten Landschaftsarchitektin, dem Künstler und Schüler:innen der heutigen 68. Oberschule um die Gestaltung der Grünfläche zu diskutieren. Ziel war es, auch deren Stimme bei der Umgestaltung der Fläche und somit die Stimme der zukünftigen Nutzer:innen zu hören. Daher gestaltet der Künstler gemeinsam mit den Schüler:innen die Holzpyramide, die Bänke und die riesigen Raben auf dem Platz. Für die Kinder war es natürlich ein besonderes Erlebnis mit Werkzeugen wie Motorsäge, Axt, Bei, Hacke und Hobel das Holz selbst zu bearbeiten. Die Namensgebung für den Platz sollte ebenso in die Hände der Schüler:innen der 68. OBS gelegt werden.