von Uta Schlenzig

Seit 2017 lädt der Gohliser Verein für Kunst und Kultur e.V. „KuK Gohlis“ zu seiner Veranstaltungsreihe „Kultur im Dialog“, mit der er Beziehungen stiften möchte – zwischen Künsten und Künstlern, verschiedenen Genres und Kunstformen, Musik und Wort, Bild und Bewegung, Kunst und Klang.
Noch gerade vor dem Beginn der allgemeinen Kulturpause war Ende Februar der Kölner Rezitator Peter R. Pollmann zu Gast in Leipzig bei „Kultur im Dialog“.

Zwischen Literatur, Musik und Bildern: ein „Tummelplatz“ der Kunst. Dieser Begriff – von Sigmund Freud geprägt für einen Raum, in dem Begegnung zwischen Menschen passiert – beschreibt treffend das Anliegen der Veranstaltungsreihe. Oder wie Pollmann es ausdrückt:

„Denn so und nicht anders treffen wir uns. Auf dem Tummelplatz unserer Liebe. Kunst heißt begegnen. Öffnet Tür um Tür. Scharf. Unverbrüchlich. Gespiegelt. Ein lustvolles Spiel. Nie Kraftakt. Nie Luftbild. Nie keimfreier Zweck. Wir teilen entschlossen. Wir streuen uns aus. Wir entlarven beherzt. Auf Gedeih und Verderb.“

Immer schon war Kunst ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft, jenseits von Selbstsucht und Erfolgszahlen. Wie inspirierend, mitreißend, leidenschaftlich, erbauend und voller Energie solch ein Tummelplatz der Kunst ist, konnten die Besucher des Abends erleben.
Vor den Photozeichnungen „Partitura d’amore“ der Gohliser Künstlerin Christa Manz-Dewald führte Peter R. Pollmann die Zuhörer mit Lyrik und Prosa durch das Auf und Ab der Liebe. Kongenial untermalt durch den jungen Jazzpianisten Richard Brüggemann aus Leipzig, der mit seinen expressiven Klängen am Klavier einen Teppich ausbreitete für die Texte aus dreieinhalb Jahrtausenden Literatur.
Die Zuhörer und Betrachter tauchten ein in einen Wirbelwind der Lust, durch den sich als ein roter Faden Ausschnitte aus dem Hohelied Salomos zogen, verflochten mit Texten von Walt Whitman, Joseph v. Eichendorff, Ingeborg Bachmann, Johann Wolfgang v. Goethe u.v.a.

Auf diesem Tummelplatz konnte es sich erfüllen, das Anliegen des Vereins KuK Gohlis: zum Austausch anzuregen und den Spielraum zu schaffen, den Kunst und Kultur zur Entwicklung dringend benötigen. Denn – um mit Peter R. Pollmanns Worten zu enden – „das ist das Schöne an der Kunst: Sie macht immer Türen auf!“