Von Matthias Reichmuth

Vom Gohliser Baugeschehen haben wir wieder nur einen Teil der laufenden Baustellen ausgewählt, diesmal fangen wir im Süden an.

Für alle, die sich rund um den Kirchplatz an der Friedenskirche bewegen, deutlich sichtbar ist jetzt die Baustelle an der Berggartenstraße 2 (Ecke Schorlemmerstraße). Nach jahrelangen Ankündigungen und Umplanungen wächst jetzt tatsächlich ein Mehrfamilienhaus in die Höhe und schließt als fünfter Neubau der letzten Jahre die letzte noch verbliebene Baulücke rund um die Friedenskirche.

In der Georg-Schumann-Straße 72, direkt an der Straßenbahnhaltestelle und neben dem Eiscafé Florenz, wurde in diesem Jahr unter der Bezeichnung „Georgshof“ ein Mehrfamilienhaus saniert, dessen Vorderfassade inzwischen fertig ist und gelb bzw. grün erstrahlt. Außer den nun mit Fußbodenheizung ausgestatteten acht Zwei- und Dreizimmerwohnungen und der Ladeneinheit im Vorderhaus ist auf dem Grundstück auch noch ein Umbau der Hinterhofgebäude (darunter eine ehemalige Druckerei) zu Stadthäusern vorgesehen.

Ebenfalls gut sichtbar wächst an der Lindenthaler Straße 48-50, direkt gegenüber der Einmündung zur Magdeburger Straße und unmittelbar südlich der S-Bahn, ein mit Tiefgarage unterkellertes Mehrfamilienhaus heran. Noch vor einigen Jahren konnte man davon ausgehen, dass an dieser verkehrsreichen Lage die dortigen Bäume noch lange wachsen dürften, aber damit war es Ende 2019 vorbei.

Abseits der großen Achsen verändert sich Gohlis-Nord. So wurde nun in der Oldenburger Straße 1 (Ecke Braunschweiger Straße) ein Einfamilienhaus mit spitzem Giebel abgerissen, auch der recht große Garten ist verschwunden, im Oktober war die Baugrube für den Ersatzneubau zu sehen. Es ist nicht das erste Einfamilienhaus, bei dem ein moderner Neubau der Sanierung des Bestehenden vorgezogen wurde – meist werden dabei die Wohnflächen größer und die Gärten kleiner.

An der Bremer Straße berichteten wir schon von den neuen Baublöcken gegenüber der Krochsiedlung und dem Kindergarten-Ersatzneubau, der inzwischen weitestgehend fertiggestellt ist. Für die weitere Planung der Fläche östlich der Bremer Straße gab es 2016 einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, der u. a. eine Oberschule und zahlreiche Einfamilienhäuser vorsieht. Tatsächlich aufgestellt und beschlossen wurde der Bebauungsplan bis heute jedoch nicht. Gebremst wird die dortige Entwicklung auch durch die knappen Kapazitäten des Abwassersystems, wie die Leipziger Volkszeitung Ende September berichtete: Für die Ableitung des ankommenden Regenwassers fehlt noch das Gesamtkonzept. Nachhaltige Lösungen setzen heute eher auf Versickerung vor Ort, allerdings sind dazu auch unversiegelte freie Flächen nötig – ein knapper werdendes Gut in Gohlis!

Ganz im Norden, an der Landsberger Straße kurz vor der Straßenbahnendstelle „Gohlis-Nord“, die genau genommen bereits in Möckern liegt, haben im Herbst die Bauarbeiten zu neuen Wohnkomplexen der LWB (einschl. Kindertagesstätte) begonnen – drei tiefe Baugruben waren bei Redaktionsschluss zu sehen, dazwischen eingeebnete Bauflächen. Letztes Jahr hatten Unbekannte auf dem Gelände Holzkreuze für die dort gefällten Bäume aufgestellt.