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Plätze haben (nicht nur) in Gohlis wichtige Funktionen: Sie stellen oft Treffpunkte dar und bieten meistens auch durch Grünflächen einen Ausgleich zur engen Bebauung. Oft beginnen und enden Straßen an Plätzen, auch für die Orientierung sind sie dadurch wichtig.

Ein Platz, der seit Jahren in der Diskussion ist, ist etwa der Kirchplatz. Die Unterschriftenaktion des Bürgervereins für eine Neugestaltung aus dem Jahr 2015 und die damit verbundene Petition wurde vom Stadtrat weitgehend angenommen, eine Entscheidung dazu wurde in der Stadtverwaltung aber vertagt bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Hochbauten ringsum abgeschlossen sind. Nun ist es soweit: Auf beiden Seiten der Berggartenstraße stehen die Hochbauten, auch am Mehrfamilienhaus Berggartenstraße 2 sind nun die Gerüste gefallen. Von dort bis gegenüber der Friedenskirche erstreckt sich die trichterförmige Einmündung der Berggartenstraße, von der seit einigen Jahren eine Sperrfläche durch Baken abgetrennt ist. Dass dies nicht so bleiben soll, daran wird im September eine neue Initiative aus der Anwohnerschaft mit einem Straßenfest erinnern.

Bei einem anderen Platz war der Bürgerverein in den 1990er Jahren schon gut vorangekommen: Rund um den Coppiplatz wurden die Verkehrsströme damals neu geordnet, so dass der Autoverkehr nicht mehr von jeder der sieben Richtungen in jede andere durchfahren konnte. Trotzdem ist die Verkehrsfläche der Fahrbahnen und Haltestellen wesentlich größer als die Grünfläche, die den eigentlichen Kern darstellen soll. Der Fußgängerverkehr rund um diesen Kern wird nun erleichtert, indem die Fußwege verbreitert werden, so dass die Querung der Einfahrt in die Heinrich-Budde-Straße verkürzt wird – ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der Platzqualität.

Die Baustelle am Coppiplatz passt damit auch in die Reihe der Tiefbaumaßnahmen, die in der Kasseler Straße bereits abgeschlossen ist und in der Cöthner Straße und der nördlichen Mottelerstraße noch in diesem Jahr beginnen soll.

Während dort zusätzliche Jungbäume kommen, sind an der Ecke Möckernsche Straße/Pölitzstraße in diesem Winter sehr große alte Bäume gefällt worden: Die dahinter liegenden Garagenhöfe lagen bis dahin völlig versteckt inmitten einer grünen Oase. Manches spricht dafür, dass auch die Garagen abgerissen werden, um einer neuen Bebauung Platz zu machen, die es an dieser Stelle vor dem zweiten Weltkrieg schon gegeben haben muss.

Eine weitere Baulücke wird demnächst in der Max-Metzger-Straße geschlossen: Im Amtsblatt der Stadt Leipzig wurde vermeldet, dass für die Errichtung eines Mehrfamilienhauses auf dem Grundstück Max-Metzger-Straße 3 eine Baugenehmigung erteilt wurde. Auch Grundstücke mit direktem Blick auf die S-Bahn sind mittlerweile für Investoren attraktiv – wie sich ja auch in der Lindenthaler Straße gezeigt hat.