Von Matthias Reichmuth

So wie vor einem Jahr wollen wir auch in diesem Jahr wieder vom Jahresanfang in die Zukunft blicken, um einige Entwicklungen vorzustellen, mit denen 2017 zu rechnen ist.

Bauen und Wohnen
2016 ist Gohlis um 966 auf 43.569 Einwohner gewachsen. Erstmals seit drei Jahren verlief das Wachstum in Gohlis (+2,3 %) auch wieder schneller als in der Stadt Leipzig insgesamt (+2,1 %).

Wussten Sie, dass Gohlis-Mitte von allen 63 Leipziger „Ortsteilen“ die höchste Bevölkerungsdichte hat? 2017 wird diese Bevölkerungsdichte noch weiter anwachsen. Denn im Osten von Gohlis-Mitte wurde und wird noch weiter saniert, so werden sowohl im Gohlis-Carré als auch in den noch im Umbau befindlichen Bleichert-Werken in diesem Jahr viele Menschen einziehen. Auch der Westen von Gohlis-Mitte verändert sich weiter, denn das Quartier Siebengrün auf der ehemaligen Militärfläche wird weiter bebaut bzw. saniert. Sobald das Hochhaus der Heeresverwaltung bis zu 50 Wohnungen erhält (vgl. Gohlis-Forum 6/2016), steigt auch hier die Einwohnerzahl weiter.

Auch Gohlis-Nord wächst: Das erste Bauprojekt östlich der Bremer Straße ist zwar noch ganz in den Anfängen (vgl. Foto rechts), aber der Stadtrat hat jetzt für das ganze Areal einen Planfeststellungsbeschluss gefasst. Langfristig soll es dort auch eine Oberschule geben. Was noch Inhalt des Bebauungsplanes wird, ist aktuell noch in der Diskussion.

Entlang der Max-Liebermann-Straße werfen wir auch noch einen kleinen Blick über den Gohliser Westrand und finden dort eine Baustelle auf der Nordseite und ein fertiges Bauprojekt auf der Südseite: Auf der Nordseite, direkt neben der Olbricht-Kaserne, wird das historische Garnisonslazaraett zu einer hochwertigen Wohnanlage umgebaut. Die 176 Wohneinheiten sind bereits alle verkauft, die Erschließung erfolgt von außen mit einem Straßenring, so dass der Park in der Mitte nicht zerschnitten wird.

Schräg gegenüber befindet sich die neue Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Asylbewerber des Freistaates Sachsen, die am 16.12.2016 mit einem Tag der offenen Tür öffentlich vorgestellt wurde (siehe unseren gesonderten Bericht auf S. 12).

Verkehr
Nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Georg-Schumann-Straße (vgl. dazu Seite 14) ist die Verbindung von Gohlis-Süd nach Westen wieder hergestellt. 2017 steht nun die Verbindung von Gohlis-Nord nach Norden an: Die Brücke über die Bahngleise in der Landsberger Straße, die wegen ihres baulichen Zustands seit mehr als 10 Jahren nur noch vom Fahrrad- und Fußgängerverkehr genutzt werden konnte, wird neu gebaut. Damit entsteht für den motorisierten Verkehr wieder eine direktere Verbindung zum Westen von Wiederitzsch und nach Lindenthal, beides war bisher mit größeren Umwegen verbunden. Der Fuß- und Radverkehr erhält während der Bauphase eine Behelfsbrücke. Nach Abschluss der Bauarbeiten dürfte dann das Verkehrsaufkommen auf der nördlichen Landsberger Straße wieder zunehmen. Die Hauptverbindung nach Lindenthal bleibt aber die vor einigen Jahren neu gebaute Louise-Otto-Peters-Allee, die von der Slevogtstraße aus als Autobahnzubringer und Umgehungsstraße für Lindenthal dient.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe planen, im zweiten Halbjahr 2017 eine neue Straßenbahnhaltestelle an der Kreuzung Virchowstraße/Baaderstraße/Viertelsweg einzurichten (vgl. dazu Seite 13). Aber nicht nur auf der Linie 12 steigen die Fahrgastzahlen. Die wachsende Nachfrage auf den Linien 10 und 11 bringt die LVB dazu, schrittweise längere Straßenbahnen auf der Linie 10 einzusetzen, die ja auf der Georg-Schumann-Straße derzeit mit kleineren Fahrzeugen als die Linie 11 unterwegs ist – dann steigt die Chance wieder, einen Sitzplatz zu finden.

Für den Radverkehr ist geplant, die Schutzstreifen in der Breitenfelder Straße (Gohlis-Mitte) in diesem Jahr zu erneuern, da sie kaum noch sichtbar sind.

Freizeit
Positiv: Spielen im Amselpark (an der Ludwig-Beck-Straße) wird sicherer: Zur Bahn-Böschung hin gibt es jetzt einen Zaun.

Negativ: Das Wacker-Bad in der Max-Liebermann-Straße wird nach jetzigem Stand auch 2017 nicht wieder eröffnet. Das Freibad, das bis 2015 von einem Verein betrieben wurde, benötigt größere Investitionen (vom abgebrochenen Sprungbrett bis zu den sanitären Anlagen), die derzeit weder der Verein noch die Stadt finanzieren. 2016 gab es dazu einen Streit zwischen dem Verein und der Stadt als Zuschussgeberin, so dass das Bad geschlossen bleiben musste. Da auch im Laufe des Jahres keine Lösung gefunden werden konnte, bleibt das kleine Freibad wohl auch im Sommer 2017 geschlossen.

Und zum Schluss nicht zu vergessen: Das Stadtteiljubiläum: Wir planen dazu ein Straßenfest für Sonnabend, den 12. August 2017. Mehr dazu in den nächsten Heften!

Foto: Andreas Reichelt