von Ursula Hein und Wolfgang Leyn

Als Herr Leyn und ich 2019 in der Klasse 10/1 der Schillerschule das Zeitzeugen-Projekt zu den Ereignissen von 1989/90 vorstellten, konnte keiner ahnen, wie kompliziert die Realisierung sein würde. Die Klasse, in neun Gruppen aufgeteilt, die jeweils einen der Zeitzeugen befragen sollten, ging mit Feuereifer ans Werk. Dann aber kam Corona, und das Projekt drohte zu scheitern, denn Interviews per Telefon oder Internet können die persönliche Begegnung nicht ersetzen.

Dann kam der sonnige Mai, und die Gruppen trafen sich mit ihren Interviewpartnern meist im Gartenpavillon des Budde-Hauses oder in privaten Gärten, wie Sie ja auf den Bildern in den vergangenen „Gohlis Foren“ sehen konnten.

Für die Schüler war es ein lohnendes Projekt. Es erweiterte ihren Horizont, und sicher haben sie zu Hause bei Eltern, Freunden und Verwandten weitergefragt. Das sei auch anderen empfohlen. Man darf ja nicht vergessen, die Zeitzeugen werden älter und mit der Zeit vergesslicher. Und irgendwann sind sie nicht mehr da.

Wir danken an dieser Stelle Herrn Geyer, dem Geschichtslehrer der Klasse, für seinen Einsatz. Seine Kollegen in den Gohliser Schulen möchten wir ermutigen, auch ihren Schülern die Erfahrung einer Zeitzeugenbefragung zu vermitteln. Themen gibt es genug: zum Beispiel die Veränderungen nach 1990 in Leipzig, Flucht und Vertreibung in unserer Zeit, Erlebnisse während der Corona-Krise.

Hiermit verabschieden wir uns als Autoren des Gohlis Forums und wünschen Ihnen weiter interessante Beiträge.