Neben dem Gohliser Schlösschen setzte sich der Bürgerverein auch für den Erhalt und die Sanierung des Schillerhauses ein. Als eines der ältesten erhalten gebliebenen Bauernhäuser in Leipzig drohte dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude die Schließung. Diese erfolgte leider schon 1995, da die Decke des Schillerhauses drohte einzustürzen. Insekten und Schwamm zerstörten damals die Holzkonstruktion des Fachwerkhauses und das Dach. Auf 660.000 DM wurden die Sanierungskosten beziffert. Der Bürgerverein wandte sich sogar eindringlich mit dem Anliegen an den damaligen Beigeordneten für Kultur Dr. Georg Girardet. Der Verein bewirkte damit, dass bei der Stadt Leipzig endlich ein Spendenkonto eingerichtet wurde. Am 5. Juni 1997 fand zusätzlich ein Benefizkonzert im Kunstauktionshaus Leipzig in der Gohliser Straße statt. Gleichzeitig bot der Bürgerverein Bilder des Gohliser Malers Willy Seybold an, die dem Verein von dessen Witwe zweckgebunden überlassen wurden. Aber auch die die Schillergesellschaft, viele Bürger:innen und Einrichtungen beteiligten sich an dem Spendensammlungen. So spendeten beteiligte Künstler:innen der Gohliser Musiktage ihr Honorar oder das Funkenburtrio veranstalteten ein Benefizkonzert. Enorme Strahlkraft hatte die Silvesteraufführung der 9. Sinfonie 1997 im Gewandhaus. An die Verbindung erinnernd, dass das große Opus von Beethoven mit dem Text aus Schillers Ode „An die Freude“ auch in Gohlis Wurzeln hat, ließen Prof. Kurt Masur und die Mitglieder des Gewandhausorchesters die Erlöse der Generalprobe den Sanierungsarbeiten des Schillerhauses zugutekommen.

Es gelang dem Bürgerverein über 115.000 DM an Spenden zu sammeln und somit eine Kofinanzierung für weitere Förderungen sicherzustellen. Somit konnte 1998 bzw. 1999 eine Wiedereröffnung des Schillerhauses realisiert werden. Damit wurde die Basis der bis in die Gegenwart andauernden guten Zusammenarbeit zwischen dem Bürgerverein und dem Schillerhaus gelegt. Gleichzeitig verdeutlicht es das Bewusstsein des Vereins für dieses besondere Kleinod in unserem Stadtteil.