Von Matthias Reichmuth

Gohlis ist kein reines Wohngebiet. Es gibt auch Geschäfte, Gewerbe, Büros und damit etliche Arbeitsplätze. Allerdings war die Durchmischung früher größer als heute. Die Gewerbe- und Handwerksbetriebe zwischen den Wohnhäusern werden weniger. In der Lüderstraße 10 gab es vor zwei Jahren noch einen Sanitär-Fachgroßhandel, der inzwischen geschlossen wurde. Das Grundstück wurde verkauft – nach heutigem Baurecht wäre ein vergleichbares Unternehmen in dieser schmalen Anwohnerstraße aber nicht wieder genehmigungsfähig. Also wird das Grundstück zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit für Wohnzwecke genutzt. Der erste Schritt dafür war nun der Abriss der bisherigen Gebäude, seit August 2020 gibt es daher in der Lüderstraße eine große Baulücke.

Eine andere Baustelle ist vielleicht für manche Betrachter rätselhaft geblieben: Seit Monaten stehen an der Natonekstraße neben dem Kaufland Baufahrzeuge und -geräte, ohne dass bauliche Veränderungen sichtbar sind: Diese finden im Innern statt: Um für eine zukünftige gastronomische Nutzung noch ungenutzer Flächen im Einkaufszentrum die notwendigen Besucherparkplätze zu schaffen, werden in den darunterliegenden Gewölben der ehemaligen Brauerei Kellerflächen zu Parkplätzen umgebaut. Das dauert bei Bewahrung historischer Bausubstanz natürlich länger als bei einem Neubau auf freiem Feld.

Mitte August sind auch nach reichlich sieben Jahren die Gerüste an der Menckestraße 54 gefallen, die Fassade wurde endlich saniert. Kinder im Grundschulalter haben diese Stelle zu Lebzeiten noch nie ohne Gerüst gesehen – das ist uns ein Foto wert!

In Gohlis-Mitte wird auch an etlichen Stellen saniert: So erstrahlt die Fassade der Jägerstraße 2 (Ecke Landsberger Straße) inzwischen in neuem Glanz, auch an beiden Eckgebäuden der Stauffenbergstraße zur Roßlauer Straße stehen Gerüste, und der Platz des 20. Juli wird ebenfalls grundlegend neu gestaltet, das Bild zeigt den Baufortschritt vom 30. August.

In Gohlis-Nord gehen einige Bauprojekte ihrer Vollendung entgegen. An der Bremer Straße 6 bis 8b, gegenüber der Krochsiedlung, werden die neu entstandenen Wohnungen mit allen Komfortmerkmalen derzeit für bis zu 11 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter für einen Einzug ab 01.01.2021 angeboten. Auch die Modulbauten in der Maria-Grollmuß-Straße sehen nach baldigem Einzug aus.

Zum Abschluss lohnt sich noch ein Blick aus Gohlis heraus: Der Viertelsweg wurde in den letzten Jahren als „Fehmarner Straße“ nach Westen verlängert, wo nun eine Mischung aus sanierten Militärbauten (Heeresbäckerei) und Neubauten völlig neue stadträumliche Eindrücke mit sich gebracht hat. Die meisten Gebäude sind inzwischen bezogen und der Spielplatz, der sich in der Mitte über der Fläche einer Tiefgarage erstreckt, wird intensiv genutzt. Die Entwicklung der ehemaligen Kasernenflächen, die mit den Kaisergärten und im Quartier Siebengrün begann, setzt sich derzeit Schritt für Schritt immer weiter nach Westen fort. Dieses Gelände lohnt auch immer wieder einen Spaziergang.